In den letzten Jahren erfährt der Einsatz von Hypnose als Psychotherapie oder komplementäre (ergänzende) Methode während einer psychotherapeutischen Behandlung als langjährig erprobte und zunehmend wissenschaftlich erforschte Therapieform in verschiedenen Bereichen der Medizin und Psychotherapie weltweit eine immer größere Beachtung.
Bei der Hypnose wird der Klient durch gezielte Formulierungen (Suggestionen) des Hypnotherapeuten in einen veränderten Bewusstseinszustand geführt (hypnotische Trance). Viele Menschen vergleichen das Erleben einer Trance mit dem angenehmen Zustand kurz vor dem Einschlafen, wenn man eher in Bildern denkt, längst vergessene Erinnerungen aufsteigen und der Körper zur Ruhe kommt.
Im Gegensatz zu dem, was viele Menschen unter Hypnose verstehen oder aus dem Fernsehen kennen, behält der Mensch in der Trance jederzeit die Kontrolle über sich und das Geschehen. Er kann den hypnotischen Prozess jederzeit unterbrechen oder beenden. Auch kann man sich in der Regel nach einer therapeutischen Hypnose an alles erinnern, was während der Trance geschehen ist.
Die Gefahr von ungewollter Manipulation, posthypnotischen Befehlen oder anderen übergriffigen Handlungen durch den Therapeuten besteht also bei einer Hypnosetherapie nicht. So ein Verhalten verstieße zudem gegen den Ethikkodex der NGH, gegen das HPG und die HeilprGDV, sowie das Patientenrechtegesetz und zahlreiche weitere Gesetze und würde nicht nur zum Entzug der Heilerlaubnis, sondern auch zu Geld- und Gefängnisstrafen von bis zu 10 Jahren führen.
Während einer Trance ist es aufgrund der typischerweise einsetzenden (hirn-)physiologischen und mentalen Veränderungen möglich, wichtige persönliche Ressourcen (z.B. Erfahrungen, Fähigkeiten, Stärken, Neigungen, Kraftquellen und auch unbewusstes Körperwissen) zu aktivieren. Der Klient kann so, Selbstregulationsfähigkeiten, körpereigene Selbstheilungskräfte und Ressourcen mobilisieren, Schmerzerleben, Stimmungen und das eigene Befinden positiv beeinflussen, neue Verhaltensweisen und Bewältigungsstrategien entwickeln und mental trainieren und somit zukünftig herausfordernden Situationen besser begegnen.
Durch die Auseinandersetzung mit den eigenen Erfahrungen und den eigenen Wahrnehmungs- und Verhaltensmustern während der Durchführung der Hypnose können neben angenehmem und wohltuendem Erleben und Entspannung auch Erinnerungen oder Erlebnisinhalte aktiviert werden, die als belastend erlebet könnten.
Dies stellt in der Regel ein vorübergehendes Geschehen dar, bevor im therapeutischen Prozess neue Lösungs- und Bewältigungsoptionen gefunden und gefördert werden. Es kann somit auch als positives Zeichen im Veränderungsprozess betrachtet werden.
Dennoch bitten wir Sie, bei psychischem oder körperlichem Unwohlsein oder Unsicherheit über den weiteren Verlauf, uns sofort darüber zu informieren, damit wir die für sie beste und sanfteste Technik anwenden oder auch die Trance rasch beenden können.
Wir unterliegen der Sorgfaltspflicht. In sehr seltenen Fällen kann es durch die Auseinandersetzung mit unbewussten Konflikten und unverarbeiteten Erfahrungen möglicherweise zur Bewusstwerdung einer latent vorhandenen schweren psychischen Störung kommen.
Sollten wir im Rahmen der Sorgfaltspflicht nach Abwägung der für eine Weiterbehandlung erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu dem Schluss kommen, dass diese Störung außerhalb unserer Heilbefugnis liegt, werden wir Sie gerne beraten und an einen Facharzt oder eine Klinik vermitteln, die über die notwendige Fachlichkeit und Ausstattung für Ihre Weiterbehandlung verfügen.
Mit Einverständnis des behandelnden Arztes und auf Ihren Wunsch hin, begleiten und unterstützen wir Sie dabei gerne hypnotherapeutisch weiter.
Wenn Sie sich für die unterschiedlichen Ansätze der Hypnose und deren Anwendung interessieren,
finden Sie weitere Information anhand eines fiktiven Fallbeispiels hier.
Natürlich stehen wir Ihnen gerne jederzeit für weitere Informationen oder ein weiterführendes Gespräch zur Verfügung.